Mittwöchentliches am Sonntag – schon wieder

Hmmm. Eigentlich sollte hier ein großer Essay stehen. Aber dann ist mir aufgegangen, dass der völlig vorbei an meiner Zielgruppe geht. Weil ich sonst nichts habe, ziehe ich einfach meinen Mittwochs-Artikel vor. Themen dieses Mal: Die SHOT Show, Medizin-Haltbarkeit nach SLEP, mein neuer Lieblings-Bob-Ross-Ersatz, ein Artikel zum Einschießen und einer über

  • Zu erst natürlich die News von der SHOT Show in Las Vegas. Das meiste ist imho langweilig: Mee-too-Produkte1, Inkrementelle Verbesserungen im Quantensprungbereich2, Buzzwordiges ohne echten Sinn3 und reiner Dummfug4. Aber ein paar coole Dinge gibt’s imho:
    • Magpul baut Suppressor-Covers (und da B&T Rotex ein Industriestandard sind, dürften die schnell welche bekommen)
    • 9×39 wird interessanter, was mich freut. Da sind die Russen den Amerikanern mal wieder voraus (ein 9mm Subsonic-Geschoss aus einer 7.62×39-Hülse ist imho besser als ein 7.62mm-Geschoss aus einer 5.56mm-Hülse)
    • Der OTIS-Borestick scheint wie eine sinnvolle Lösung gegen Rost im Lauf bei längerer Aufbewahrung.
    • Das Ruger PC9 wirkt wie ein würdiger Nachfolger des Marlin Camp Carbine. Ich mag Take-Down-Waffen und Waffen, die nicht nach AR-15 aussehen.
    • Bonuspunkt #1 für FD Munitions L5 für den mutigen Versuch, ein Gewehr mit hülsenloser Munition zu bauen. Definitiv interessanter als die meisten anderen Waffen
    • Bonuspunkt #2 für Sig Sauer: Nach Jahren des gelebten Dummfugs kriegen die es jetzt gebacken, sinnvolle inkrementelle Verbesserungen zu liefern. Erst die Sig 320 mit dem Trigger-Pack, dann die Erkenntnis, dass Double-Stack-Magazine auch schlanker gehen, wenn man nicht optimal packt, jetzt die neue Abdeckplatte, die entweder Korn oder Rotpunkt hält.
  • Für die Prepper: Wie lange hält eigentlich abgelaufene Medizin wirklich? Antwort von SLEP, dem shelf-life extension program der US Army: Kommt drauf an. Vernünftig gelagert, in der Originalpackung, in den meisten Fällen über ein Jahr mehr.
  • Mein neuer Lieblings-Channel: Mark R. Novak bei C&R Arsenal. Fans haben Mark den Bob Ross der Büchsenmacher genannt und ich verstehe langsam, warum. Für jeden mit handwerklichem Interesse eine Goldgrube. Allein Folge 12, wo Mark durch seinen Werkzeugschrank geht und nebenbei zahlreiche Handwerkstechniken erklärt, ist ein Traum.
  • Ich hab auch schon länger eine unfertige Reihe über Einschießen und  Haltepunkte geplant. Wer Englisch kann, kann sich das sparen, hier steht eigentlich alles, was ich sagen wollte, nur in weniger Worten: Make your zero personal
  • Und was den Artikel, den ich verworfen habe, angeht, so möchte ich wenigstens einen interessanten Link daraus retten: Eric S. Raymonds Sammlung von Waffen-Artikeln. ESR ist einer der ursprünglichen Open-Source-Software-Leuten, politisch libertär und alles, was dazu gehört. Wer sein Blog liest, findet übrigens auch Kommentare vom restlichen libertären Intellektuellen-Kreis der USA. Mad Mike Williamson sprang mich da jüngst an und den schätze ich ja sehr für seine Freehold-Roman-Reihe und halte ihn für den legitimen Heinlein-Nachfolger (jupp, er ist ähnlich preachy und repetitiv).