Ah, Urlaub vorbei, kurz in den Kalender geguckt und oha!, da hab ich ja einen Kurs gebucht! WHAT Pistole von SL Strategic war es. Ich hab ja angekündigt, dass ich Khi Pas Kursprogramm durchmachen will.
Ein Review des Kurses folgt später, erstmal aber mein Lieblingsthema: Ich.
Ich hab nämlich ziemlich versagt auf dem Kurs. Es gab einen Preis und ich hasse es, den Preis nicht mitzunehmen. Aber es stellte sich raus, dass ich an einer sehr einfachen Sache gescheitert bin: Mir selbst.
Wie ich zu Beginn feststellte, ich war etwas überrascht von dem Kurs. Mein letztes Training koinzidierte nämlich mit meinem letzten Kurs, und das war HOW von SL Strategic. Dazwischen hab‘ ich nix getan. Natürlich aus höchst ehrenwerten Gründen: Ich muss ja reich werden, damit ich mir einen Schießstand leisten kann und wir alle regelmäßig zusammen schießen können. Allerdings: Irgendwie funktioniert das mit dem Startup-Millionär-Werden gar nicht so einfach. Trotz minimal mehr als 8 Stunden Arbeit am Tag, was dieser Tage ja als hartes Arbeiten gilt. Hmpf.
Anyway, das Ergebnis war ein gefühlt ferner zweiter Platz Was tut man dagegen? Informatiker kennen die Regel: „Kaum macht man es richtig, funktioniert es auch“. Und ich hab eben zu viel falsch gemacht, hauptsächlich weil meine Konzentration nicht reichte, an alle wichtigen Faktoren zu denken. Mal das Nachzielen vergessen, mal die Grifftechnik vernachlässigt, und dann deswegen zu lange bei der Recovery gebraucht und das versucht, durch schnelleres Abdrücken zu kompensieren… klappt so nicht. Warum? Weil die Gewohnheit weg war. In den Worten meines alten Mathelehrers: „Man muss es getan haben“. Aber was genau?
Ein guter Flintentrainer hat mir mal gesagt „ein Olympia-Level-Schütze hat sein Skript für den kompletten Ablauf im Kopf und davon weicht er nicht ab“. Wer Tom Givens mal erlebt hat, ahnt, dass man den nachts um drei aus dem Bett reißen könnte und er trotzdem jeden durch den kompletten Schießvorgang leiten kann, so sehr hat der sogar das Lehren automatisiert (und kurz vor dem Wieder-Einschlafen folgt garantiert noch „what are you wasting? Time.“).
Gewohnheit muss also her. Wie kriegt man die wieder? Durch Gewöhnung, das weiß der Germanist von Welt. Genauer erklärt es Fitnesstrainer Christian ‚Nicht Vin Diesel‘ Thibaudeau: „Frequenz schlägt Volumen“. Anders gesagt: Ein wenig Training, oft durchgeführt, bringt mehr als ein großer Block gefolgt von einer großen Pause.
Das fehlte, das muss ich nachholen. Die einfachste Lösung für hohe Frequenz ist natürlich Trockentraining. Deswegen empfiehlt das jeder.
Trockentraining ist allerdings nicht perfekt. Falls Ihr Euch an meinen Artikel darüber erinnert, dass das Leben zu kurz für Kleinkaliber ist – hier gilt das gleiche: Folgeschüsse kann man so nicht trainieren. Und das bedeutet, dass Nachzielen und Grifftechnik bzw. -kraft leiden. Was natürlich exakt meine Schwachstellen sind. Eventuell lohnt es sich also für mich, doch den miefigen DSB-Stand um die Ecke aufzusuchen und wenigstens die 25 Schuss auf 25m jede Woche zu absolvieren. Denn vom guten Indiana R. hab‘ ich gelernt „Dot Drills kann man auch auf 25m trainieren, wenn man den Punkt groß genug macht“.
So, das war mein Wort zum Sonntag. In 80 Phrasen um die Welt, wie der gute Wiglaf Droste mal textete, aber zumindest für mich sind es Phrasen, die nützlich sind im Kopf zu behalten. Vielleicht findet sich der eine oder andere da ja wieder und versetzt sich selbst mal wieder einen Tritt in den Arsch.